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Einen überraschenden Fund machte der geprüfte Natur- und Landschaftspfleger Klaus Brünner in seinem Wohnort. Er entdeckte Bartflechten an Birken- und Lindenbäumen auf einem Kinderspielplatz in Schwanstetten.
Diese Flechten schädigen die Bäume nicht. Vielmehr gelten sie als ein Indikator für besonders reine Luft. Stellen Sie doch hohe Ansprüche an ihren Standort, im Hinblick auf Luftaustausch, Luftfeuchtigkeit, Baumsubstrat und Mikroklima, um wachsen und gedeihen zu können. Besonders empfindlich reagieren sie auf Luftschadstoffe wie Schwefeldioxid, da sie keine Schutzhaut an ihren filigranen Körpern besitzen und ungefiltert alles aus der Luft aufnehmen.
Insbesondere im Ballungsraum Nürnberg/Fürth/Erlangen sind die Rein-luftweiser bedeutend, weil gerade im Sommerhalbjahr verbrauchte Warmluft über den Städten aufsteigt und von Osten aus dem Reichswald kühlere Reinluft unten nachfließt. Diese Frischluftzufuhr wiederum hat positive Auswirkungen vor allem auf Menschen mit Atemwegs-Erkrankungen, insbesondere auch auf sensible Kleinkinder und alte Menschen.
Es zeigt sich, dass die Luft in Schwanstetten ebenso gut wie im Nachbarort Wendelstein ist, der nach mehreren Funden von Bartflechten auf einer alten Postkarte von 1930 sogar als Luftkurort bezeichnet wurde.
Bäume, die Bärte tragen
In Schwanstetten misst die längste Bartflechte an einer Sandbirke stolze 13 Zentimeter. Außerhalb des Bayerischen Waldes und der Alpen kennt man in der Regel eine maximale Länge der Bärte von 20 Zentimeter. Allerdings wurde in Dürrenhembach auch einmal eine Flechtenlänge von 40 Zentimetern gemessen. Viele ausgedehnte Wälder sind aber notwendig, um die Luft weiterhin so rein zu halten, dass die Bartflechten wachsen und wir alle unverschmutzte Luft atmen können.
„Saubere Luft ist enorm wichtig für Mensch und Natur und nicht selbstverständlich. Umso mehr freut es mich, dass Klaus Brünner die Bartflechte in Schwanstetten entdeckt hat. Steht sie doch für sehr gute Luftqualität in unserer Gemeinde und zeigt, dass Schwanstetten beste Lebensbedingungen für Mensch und Natur bietet“, ist Erster Bürgermeister Robert Pfann begeistert.